sind die heutigen Etappenziele. Waren es gestern noch gut 40 Kilometer mit dem TukTuk, sind es heute weit über 70, denn Banteay Srey, die Frauenzitadelle (so die Wortbedeutung) liegt 30 Kilometer entfernt.
Auch wenn Kong sich redlich mühe gibt, mir die Unterschiede und Besonderheiten der einzelnen Anlagen nahe zu bringen, die Luft ist raus bei mir. Zum einen, weil sich trotz aller Sensationen doch eine Müdigkeit und Erschöpfung bei mir einstellt, zum anderen aber weil diese historischen Baudenkmäler und Zeitzeugen, die mich zum Staunen, Einordnen und Begutachten verleiten wollen, dermaßen unbedeutend und fast schon lächerlich auf mich wirken, wenn ich das wahre Leben drumherum spüre.
Da sind die Menschen, die um die einzelnen Touristenmagnete herum durch den Verkauf von Essen, Getränken, Souvenirs, Bekleidung, Dienstleistungen, usw. ihr Leben bestreiten. Die gehen – gebeutelt durch den Covid-Lockdown – auf dem Zahnfleisch. Sie flehen und bitten, aber meine Möglichkeiten sind begrenzt.
Genau diese Menschen, denen immer noch die Touristenmassen fehlen, werden noch in diesem Jahr zwangsumgesiedelt. Die UNESCO hat – so Kong – verfügt, dass in einem bestimmten großen Radius um ihre Weltkulturerbestätten herum niemand wohnen und leben darf. Ganze Dörfer sollen nun abgerissen und deren Bewohner zwangsumgesiedelt werden. (… und die Chinesen werden bald an die Stellen der ehemaligen Dörfer Hotels und Casinos bauen … mutmaßt Kong gequält grinsend)
Die gesamtgesellschaftliche Situation ist trost- und perspektivlos. Ein schwacher König als Marionette der Einheitspartei (CPP). Jegliche Opposition ist aus- und die Medien gleichgeschaltet. Polizei und Verwaltung sind korrupt. Es gibt keine Unterstützung für Arme und Schwache, keine Gesundheits- oder Altenfürsorge. Das Bildungssytem erfüllt höchstens eine Alibifunktion.
Banteay Srey, der von Frauen gebaute Tempel (weil er so fein verziert ist, glaubt man)
Banteay Samre
Pre Rup