Im Stockdunkeln fahre ich mit dem Rad zum Fischmarkt. Als ich Viertel vor sechs ankomme, herrscht dort Hochbetrieb. Ungefähr 20 Fischerboote liegen dicht an dicht am Kai und löschen ihre Ladung. Der Fang wird an Land von den Frauen bzw. von den Familien der Fischer in Empfang genommen, begutachtet, sortiert, für den Verkauf vorbereitet und präsentiert. Überall stehen Waagen und Körbe bereit, Eis(-blöcke) werden verkauft, Markthändler und Restaurantbesitzer ziehen ihre Runden, Geschäfte werden abgewickelt, Schwätzchen gehalten. Die Männer, die die (halbe?) Nacht auf See verbracht haben, säubern ihre Boote und Werkzeuge und genießen die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Die Bildausbeute vor Sonnenaufgang ist entsprechend mager
Es herrscht eine emsige Betriebsamkeit, aber keinerlei Hektik! Die Arbeitsabläufe sind eingespielt und gehen Hand in Hand. Während die Boote eine Männerdomäne sind, haben an Land die Frauen das Kommando
Dicke Geldbündel wechseln die Besitzerin, Frühstück wird angeboten, Kinder sind wie selbstverständlich mitten im Geschehen
Obwohl der Anteil der Cham-Muslime im buddhistischen Kambodscha nur rund 2% beträgt, wird der Beruf des Fischers traditionell nahezu 100 prozentig von Muslimen ausgeübt