Bin heute morgen umgezogen in das Souphaphone Guesthouse gleich um die Ecke – nur sehr viel schöner und sogar preiswerter. Wäsche abgegeben, Mountainbike geliehen und dann gings los – immer am Mekong lang.
Die Hauptstadt weitet sich aus, es wird überall gebaut, riesige Hotelpaläste werden mit Blick auf den Fluss hochgezogen – Vorboten des Massentourismus.
Außerhalb des Großraums Vientiane das gewohnte Bild: Straßendörfer mit freundlichen Menschen, die vom Fischfang oder vom Reis- bzw, Gemüseanbau leben.
Das richtig Tolle aber am heutigen letzten Januartag waren die zahlreichen Wats (Tempelanlagen, Gemeindezentren), die wie an der Perlenkette des Mekong aneinandergereiht mit ihren schrillen Farben im Wettstreit liegen miteinander? Mit denen auf der anderen Flussseite in Thailand? Oder überhaupt nicht im Wettstreit?
Ich weiß es nicht. Es sind jedenfall ungeheuer viele – manchmal nur vielleicht einhundert Meter voneinander getrennt. Und sie sind meist wunderschön!!!
Ein laotisches Wat besteht aus riesigen Eingangstoren – und zwar eines zu jeder angrenzenden Straße – also meist vier Tore.
Dann gibt es einen hohen Turm, auf dem sich ein überdimensionaler Gong, eine riesengroße Trommel oder ein sonstiges Schlaginstrument und meist auch noch eine elektrische Lautsprecheranlage befindet.
Dann gibt es mindestens ein Tempelgebäude zum Beten und zum Opferbringen mit zahlreichen unterschiedlichen Buddhafiguren. Sie unterscheiden sich in Größe und Material. Wände und Decken des Tempels sind meist bunt bemalt mit naiven Darstellungen aus dem Leben des Buddha. Der Boden des Tempels ist oft mit einem Teppich oder teppichähnlichem Material ausgelegt. Möbel oder andere Einrichtungen gehören nicht in einen Tempel. Man sitzt bzw. kniet auf dem Boden.
Desweiteren gibt es einen riesiggroßes Versammlungsgebäude für die Mönche. Ebenfalls mit Buddhaplastiken geschmückt und ohne Möbel. Hier versammeln sich die Mönche, um gemeinsam zu beten, zu singen, zu meditieren. Hier werden die Novizen ausgebildet.
Außerdem gibt es natürlich ganz schlichte Gebäude, in denen die Novizen und Mönche wohnen. Dazu gehören auch einfache sanitäre Einrichtungen, eine große Küche, und weitere funktionale Gebäude, z.B, für die Aufbewahrung der Gartenarbeitsgeräte, und, und, und.
Rundherum, an der Begrenzungsmauer entlang stehen kleinere Stupas, mit denen die Gräber der Verstorbenen gekennzeichnet sind.
Um gute Fotos zu machen, kam ich einen Augenblick zu spät an bei dem Wat, an dem gerade zwei riesige, uralte, marode Kokospalmen gefällt wurden.
Auch zum nächsten spektakulärem Ereignis kam ich zu spät. In einem Wat war ein Feueropferstock errichtet. Es gab in sicherem Abstand eine Zuschauertribüne. Die Zuschauer waren gut gekleidete (wohlhabende) Menschen. Es gab eine Gruppe von Mönchen und eine Gruppe von weißgekleideten Mädchen unterschiedlichen Alters.
Von einem Mönch wurde das Feuer entzündet, das sich wahnsinnig schnell ausbreitete und dann eine Explosion verursachte. Darauf hin flogen massenhaft Dinge aus Papier durch die Luft, sanken zu Boden und die Mädchen stürzten sich darauf. Nach wenigen Minuten war der Zauber beendet. Sowohl die Mönche als auch die Mädchen bestiegen ihre Pickups und fuhren von Dannen.