Die 4-stündige Fahrt von Vientiane nach Vang Vieng (gut 100 km) im komfortablen Minibus hatte zwei Abschnitte:
die Flachetappe (vielleicht die ersten 60 km) gestaltet sich wie ein schier unendlich langes Straßendorf. Nahezu geschlossene Bebaung links und rechts. Die Straße ist in recht gutem Zustand für eine Spur in beide Richtungen. Da aber ständig überholt wird – wodurch auf der anderen Seite Engpässe entstehen – geht es nur langsam voran.
die Bergetappe. Es geht nicht steil aber ständig rauf und runter. Rechts und links der Straße ein wenig (ärmliche) Landwirtschaft, ansonsten Ödland, an den steileren Berghängen Dschungel. Die Erde neben der Straße ist staubig-rot. Bäume, Pflanzen, Dächer, Autos, Eingänge, einfach alles, was draußen ist, ist mit einer dicken roten Staubschicht überzogen. Die Straße ist in fürchterlichem Zustand. Alle paar hundert Meter – überall da, wo die Wassermassen während der Regenzeit sich ihren Weg quer zur Straße bahnen – ist der Belag weggespült und es geht im ersten Gang wie auf einer Buckelpiste weiter.
Nach rd. 4 Stunden dann öffnet sich eine Hochebene, die vom Nam Song Fluss und vielen kleineren Flüssen und Bächen durchflossen wird, riesige (zu 60% in Chinahand befindliche) Zementwerke finden sich am Ortseingang, und dann ist man plötzlich in einer anderen Welt. Vang Vieng, einst in Verruf geraten wegen der Drogen- und Alkoholexzesse seiner (meist jungen) Besucher. Nachdem die Polizei lenkend eingegriffen hat, geht es wohl nach wie vor chillig aber auch sportlich zu (Tubing, Abseiling, Rock Climbing, Zip Lining, Canyoning, und wie sie noch so alle tatsächlich heißen). Kneipe an Kneipe, Restaurant an Restaurant, Massagesspa an Massagespa – alle Angebote sind auf junge Leute mit wenig Geld zugeschnitten.
Ich bin auf der anderen Flussseite weit weg vom Trubel in einem schönen Guesthouse untergekommen. Für morgen habe ich eine Hikingtour! gebucht. Schaun wir mal!