Zum ersten mal nach gut 8 Wochen meiner Reise war ich heute Morgen im Meer schwimmen. Morgens um 7:00 war das Wasser perfekt: ziemlich glatt und ruhig und fast Badewannentemperatur. Es war Ebbe und ich musste mindestens 100 Meter weit durch das seichte Wasser rauslaufen, um schwimmen zu können. Die Farbe des Wassers: weder türkis, noch blau, auch nicht smaragdgrün, sonder trüb und braun – so wie der Strand es vermuten lässt. Es gibt hier nicht den weißen Sand, vielmehr ist er eher lehmig, erdig, aber trotzdem angenehm – ich kann es nicht beschreiben: es ist tatsächlich ganz, ganz feiner Sand, dunkel in der Farbe und kompakt wie Lehm, wenn er nass ist.
Viel Zeit habe ich dann heute mit der Planung meiner weiteren Reise verbracht. Mein Problem ist mir ziemlich klar: entweder muss ich mich auf den touristischen Trampelpfaden bewegen – oder ich muss große Abstriche in Bezug auf Infrastruktur in Kauf nehmen.
Heute Nachmittag bin ich dann – wie geplant – mit dem local bus nach Phan Thiet zum Hafen gefahren. Dort habe ich ein paar schöne Fotos machen können.
Das eigentlich befriedigende an so einem schönen Tag aber sind die kleinen Erlebnisse, die die ungeplant und am Rande, so nebenbei stattfinden.
So z.B. hab ich mir lange Gedanken gemacht, wie ich von hier zu meinem nächten Standort komme. Es schien mir sehr aufwändig zu sein.
Beim Rausgehen frage ich vorne meine Vermieterin und sie löst in 10 Sekunden das ganze Problem (Wann willst du fahren? Willst du den frühen Bus oder den Mittagsbus? Ich buche für dich! ok?!) Na klar, ok!!!!
Oder wenn sich rausstellt, dass der Linienbus, der mich nach Phan Thiet und wieder zurück bringen soll, hier tatsächlich anhält und einen einsteigen lässt, wenn man direkt vor dem Eingang hier einfach ein Zeichen gibt.
Oder wenn beim Rumirren in dem Straßengewirr auf der Suche nach den Fischerbooten eine Frau aus dem Haus kommt, um mir zu helfen, obwohl sie kaum englisch spricht.
Oder wenn die Frauen von ihrem Kartenspiel Pause machen, um Kontakt mit mir aufzunehmen und mir dann stolz ein kleines Kind präsentieren.
Oder wenn man einen ruhigen, schattigen Platz gefunden hat und auch noch einen super leckeren Kaffee bekommt