Vallehermoso

In gut einstündiger Fahrt bringt mich die Linie 8 am späten Vormittag nach Vallehermoso, dem „lieblichen Tal“ im Norden der Insel. Bis in die 60er Jahre war das Dorf mit seiner Verladestation im Hafen eine wirtschaftlich bedeutende Gemeinde auf La Gomera (viele Gebäude im Ortskern zeugen von ehemaligem Reichtum), inzwischen ist es ein hübsches, verschlafenes Städtchen, das sich dem sanften Tourismus verschrieben hat (so zumindest steht es im Reiseführer aus dem Müller Verlag.
Obwohl der Ort zu den regenreichsten der Insel gehört, mache ich meine Rundwanderung im Trockenen.
Allerdings sind die Wege zumindest teilweise noch feucht, weil die Sonne kaum durch die Wolken dringt. Dadurch sind die Temperaturen zum Wandern zwar sehr angenehm, in den steilen Passagen beim Abstieg jedoch will sowieso jeder einzelne Schritt gut überlegt sein und die Angst vor einer Rutschpartie ist der ständige Begleiter.

Unter der Last der vielen Früchte hängt der Ast des Avocado-Baumes bis aufs Dach runter
auf halbem Weg der Blick nach vorn …
… und an der selben Stelle der Blick zurück
Vallehermose weit unten
auf dem Höhenkamm ist kaum ein Durchkommen, weil der Weg stellenweise zugewuchert ist
an manchen Stellen ist der Pfad sehr eng, auf der einen Seite geht es steil bergauf, auf der anderen Seite steil bergab. Das den Weg überwuchernde Dornengestrüpp macht es mir schwer, immer die Balance zu halten
schon weit abgestiegen bietet sich mir dieses Bild
es könnte genau so im Hochland von Vietnam aufgenommen worden sein
im unteren Teil wird der Weg wieder breit …
… und es gibt zwischendurch auch lange, ebene Passagen
nach nur dreieinhalb Stunden (der Wanderführer hat 4 veranschlagt) bin ich zurück in der Zivilisation

Es bleiben mir eineinhalb Stunden bis der Bus mich zurück bringt. Bereits gegen 16:00 schafft es die Sonne nicht mehr über den Bergkamm, sodass die Letzte Stunde ungemütlich frisch ist.
Anders im Valle Gran Rey: als der Bus um viertel vor sechs Arure erreicht, scheint sie wieder grell durch die Frontscheibe. In Playa wärmt sie mich dann noch eine halbe Stunde bevor sie im Meer versinkt.

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