Ich nehme für 35.- Baht (~0,95€) den local train um 9:10h, der für die 150 Kilometer drei Stunden benötigt. Weil ich viel zu früh am Bahnhof bin, versorge ich mich schon am Bahnsteig mit Khao Lam, denn ich habe noch nicht gefrühstückt.
Zunächst wundere ich mich ein wenig, als ich im Zug (3. Klasse – freie Sitzplatzwahl) eine Vierersitzgruppe für mich alleine habe. Später löst sich das Rätsel: ich sitze in einem Bereich des Waggons, der für Mönche, Behinderte und Gebrechliche reserviert ist. Da aber der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle keinen Piep gesagt und auch nicht missbilligend geschaut hat, bleib ich sitzen und mach es mir gemütlich.
Das Khao Lam ist in ganz SOA verbreitet. Es ist im Prinzip Klebereis vermengt mit ein wenig Kokos oder Gemüse. Die mal süßlich, mal herzhaft abgeschmeckte Masse wird in Reispapier gerollt, anschließend in ein passendes Stück Bambusrohr gedrückt, das Bambusrohr wird mit einem Pfropfen aus gepressten Blättern verschlossen und dann für einige Zeit in heiße Holzkohlenasche gelegt – fertig ist der köstliche, lange haltbare Snack in immer wieder verschließbarer und am Ende recyclingfähiger Verpackung.
Als ich im Hotel Phadaeng einchecke, erinnere ich mich, dass ich 2015 hier schon einmal genächtigt habe. Die Licht- und Schattenspiele auf den blankgeputzen Bodenfliesen und die zahlreichen Kunstwerke (auch vieler europäischer Maler aus verschiedenen Kunstepochen) haben mich schon vor fünf Jahren begeistert.
In diesem Winter entdecke ich im Isan viele Startups junger Menschen, die wunderbare Torten, Kuchen und Backwaren aller Art in Verbindung mit sehr gutem Kaffee (hot oder iced) in allen denkbaren Geschmacksrichtungen anbieten, für mich. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht in einem dieser stylischen, klimatisierten, mit schnellem Wlan ausgestatteten Cafes Kaffe (würde Enja sagen, wie Affe mit K) genieße.
Traditionell halte ich es dagegen mit dem Abendessen: Das gibt es auf dem Nachtmarkt – frisch zu bereitet (wie dieser spicy Reisnudelsalat mit Meeresfrüchten)