Der Grenzübergang nach Kambodscha verläuft geschmeidig und ohne irgendwelche Stressoren (wenn man mal über die zwei USDollar „Stempelgeld“ bei der Ausreise Laos hinwegsieht). Weniger geschmeidig dann die Weiterreise. Knapp drei Stunden sitzen wir hinter der Grenzstation an einem „Busterminal“ rum, erhalten keine bzw. widersprüchliche Informationen, bevor es dann im Minibus weiter geht, sodass für die 50 Kilometer (Luftlinie) nach StungTreng gut fünf Stunden zu Buche schlagen.
In StungTreng hab ich ein prima Hotelzimmer, eine preiswerte Cellcard Simcarte, die ich alle 7 Tage aufladen muss, und Cash aus der ATM. Man wählt am Automaten zwischen Pest (USDollar) und Cholera (KHR = kamb. Riel). Wenn man Dollar zieht (man kann fast überall mit USD bezahlen), bekommt man ausschließlich 100.- USD – Scheine, auf die aber kein AlltagsMensch hier herausgeben kann. Wenn man sich für Riel entscheidet, bekommt man maximal 200000 (44.-€) zu relativ hohen Gebühren.
Mein Minibus-Ticket, das ich mir bei der Ankunft am MinibusTerminal habe aufschwätzen lassen, sei zu teuer, sagt die nette junge Frau mir an meiner Hotelrezeption, es sei denn, es ist ein VIP-Ticket.
Dass es tatsächlich ein VIP-Ticket ist, erfahre ich am nächsten Morgen – und ich bin soooo dankbar dafür: VIP-Ticket bedeutet nicht nur, dass ich vom Hotel abgeholt werde, sondern auch, dass ich vorne beim Fahrer einen eigenen, vollständigen Sitzplatz habe. In den eigentlichen Passagierraum werden nach und nach zwei Motorräder, haufenweise Säcke, Kartons, Tüten und Pakete und natürlich Passagiere eingeladen. Auch auf dem Notsitz zwischen mir und dem Fahrer findet eine junge Mutter mit ihrem zweijährigen Sohn Platz. Mir ist mein konfortabler Sitz ein wenig peinlich, aber ich ernte keine bösen Blicke – es wird viel erzählt und gelacht im Laderaum
Ich bin nun also in BanLung im Nordosten Kambodschas, 50 km entfernt von der Grenze zu Vietnam.
Nach der ersten, lärmbedingt kurzen Nacht, ziehe ich erstmal um (TreeTopBungalows), frühstücke, leihe mir ein gutes Mountainbike und erkunde die Umgebung.
Auf meiner 30 Kilometer Tour durchstreife ich Kautschuk- und Cashewnussplantagen und auch Maniok wird im großen Stil angebaut