Als es für Ulla am 29.12.2019 nach Hause geht, fliege ich nach Vientiane. Ich will mich zunächst ein wenig sammeln und ausruhen – und das geht in Vientiane nach meiner Erfahrung aus dem vergangenen Jahr ganz gut, denn es geht ganz ruhig und geordnet zu in Vientiane. Kein Feilschen mit Taxi- oder TukTukfahrern, niemand animiert dich beim Vorbeigehen zu einem Restaurant- oder Massagebesuch. Es wird im Straßenverkehr nur im Notfall gehupt, und es gibt sogar Ampeln die respektiert werden.
Wenn man – wie ich – unmittelbar aus Myanmar kommt, könnte man zunächst auf die Idee kommen, die Laoten seien in ihrer Grundstimmung traurig und depressiv – anders als in Myanmar hört man die Menschen nicht oft lachen und sieht keinen offenen, herzerwärmenden MingalarbaBlick.
Aber das stimmt natürlich nicht! Man bekommt den burmesischen Vorschuss nicht, aber wenn man im Kontakt ist, schlägt einem auch in Laos eine Offenheit, Neugier und Wärme entgegen.
Am Silvesterabend fühle ich mich ein bisschen einsam – habe keine Lust auf Smalltalk, und bin um 22:00 schon auf meinem Zimmer. Gehe dann aber doch brav noch einmal zur offiziellen Silvesterfeier am Mekongufer.
Es gibt beim NightMarket eine Riesenbühne mit unheimlich lauter Livemusik (westliche Hits aus den vergangenen Jahrzehnten), eine tolle Lightshow dazu, zwischendurch immer wieder Musik vom DJ –
und um 20 vor stehen auf einmal ca. 30 Regierungsmitglieder auf der Bühne, ein älterer Herr hält eine gefühlt ewig lange emotionslose Rede, die am Ende brav beklatscht wird. Als er fertig ist, wird Mitternacht um gut 4 Minuten nach vorne verlegt, Konfettikanonen gehen los und ein paar Sektflaschen werden geöffnet.
Als in Vientiane die Prozedur schon fast beendet ist, lässt es Thailand auf der anderen Mekongseite um Mitternacht richtig krachen.