Managua – die gebeutelte Hauptstadt


Auf meinem knapp 15 km langen Spaziergang quer durch die Stadt zum Ufer des Managua Sees und zurück sind mir total vermüllte Straßen und Plätze, mit Stacheldrahtrollen, Eisengittern und Glasscherben verbarrikadierte Gebäude und Grundstücke und jede Menge schwerbewaffneter Soldaten und Polizisten in Erinnerung geblieben.
Ich bin mir sicher, dass es auch ein anderes, schöneres, lebenswerteres Managua gibt – ich hab aber aufgegeben, danach zu suchen.
Am Montag fahre ich mit dem Tica Bus nach San José, Costa Rica.

Managua wurde Mitte des 19. Jhdts. zur Hauptstadt erklärt, um den bis aufs Messer geführten Kampf der beiden Konkurrentinnen Leon und Granada, die beide für sich beanspruchten, die schönste, wichtigste, mächtigste und bedeutendste Stadt Nicaraguas – eben ihre Hauptstadt – zu sein, zu beenden.
In seiner kurzen Geschichte als Hauptstadt wurde Managua mehrfach von Naturkatastrophen heimgesucht. Das letzte und schwerste Erdbeben 1972 kostete 11.000 Menschen das leben und zerstörte ca. 90% der Bausubstanz. Das ehemalige historische Zentrum existiert nicht mehr – es gibt überhaupt kein Zentrum. Die Kathedrale ist als Ruine erhalten, das Ruben Dario Nationaltheater ist das einzige historische Gebäude, das die zahlreichen Erdbeben überstanden hat.

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