Nepal zählt zu den ärmsten Ländern unseres Planeten. Spätestens seit in den 1990er Jahren Everest Besteigung und Himalaya Trekkings massentauglich geworden sind, wird eine Menge Geld ins Land gebracht, von dem allerdings nur ein kleiner Teil der Nepalesischen Bevölkerung profitiert. Der durch überproportionalen Ressourcenverbrauch (Transport per Flugzeug, Transport per Helikopter, Stromverbrauch, Wasserverbrauch, Konsum von Lebensmitteln und Getränken, die von weit her herbeigeschafft werden, Produzieren von Müllmassen, die kaum umweltgerecht entsorgt werden können, …) entstehende Schaden jedoch muss von allen getragen werden.
Dass ich mich trotz dieser Bedenken entschließen konnte, im Frühjahr 2022 ein Himalaya Trekking zu machen, habe ich Klaus und Christine Klein zu verdanken. Dieses Schweizer Paar habe ich zufällig im Januar 2020 auf dem Bolaven Plateau in Laos kennengelernt.
Wir haben dort ein paar Tage gemeinsam verbracht, später dann auch auf den 4000 Islands (Don Det, Laos).
Darüber hinaus habe ich Klaus und Christine 2021 in der Schweiz besucht und beide waren auch auf Stippvisite in Oberhausen.
Die beiden sind wahre Globetrotter – seit Jahrzehnten auch im Himalaya unterwegs. Dort haben sie nicht nur Gipfel erklommen und Trekkingtouren gemacht, sondern auch Verantwortung wahrgenommen, Freundschaften geschlossen und Patenschaften übernommen. Mit Klaus’ und Christines Förderung und Unterstützung haben Nima und Lakhpa in Lukla ein Hotel und ein Trekkingunternehmen gründen können und setzen sich intensiv für die (schulische) Förderung benachteiligter Kinder in der Stadt und für die Stadtentwicklung allgemein (z.B. Verbesserung der Verkehrswege, Entwicklung einer Brauchwasseraufbereitungsanlage) ein.
Vor diesem Hintergrund habe ich das Angebot zum Himalaya Trekking gerne angenommen.
Als ich mir zum ersten Male unsern Gokyo Trek – von Klaus detailliert in Form einer Exel Tabelle mit allen relevanten Daten dargestellt – in Ruhe zu Gemüte führe, muss ich zunächst ein wenig schmunzeln und mir dann eingestehen: „Ja, das Programm ist altersangemessen!“
Ich bilde mit meinen 69 Jahren ungefähr den Altersdurchschnitt der Gruppe ab, denn Klaus (77) und Christine (74) sind älter als ich, Fritz (65) und Yvonne (61) dagegen jünger.
Yvonne wird – wie ich – zum ersten Male ein Himalya Trekking machen, ihr Freund Fritz hat eine solche Wanderung bereits hinter sich gebracht. Christine und Klaus sind sehr erfahrene Alpinisten mit vielen Gipfelbesteigungen in den Alpen, in Afrika, in Südamerika und im Himalaya. Unser geplanter Gokyo Trek ist ihr vierzehntes (14.) – und voraussichtlich letztes – Trekking Abenteuer in Nepal.
Mein anfängliches Schmunzeln über die eingebauten Ruhetage zum Akklimatisieren auf 3 verschiedenen Höhenstufen und über die Kürze der einzelnen Etappen (keine Tagesetappe ist länger als sechseinhalb Kilometer) soll mir schnell vergehen!
Doch der Reihe nach: Das Abenteuer beginnt am 28. März 2022 in Kathmandu