So der Titel unserer für heute gebuchten Radtour. Wir haben den wunderbaren Samnang für uns alleine. Wir werden per TukTuk in der Aster Villa abgeholt (aufgrund technischer Probleme bekommen wir heute morgen kein Frühstück), die beiden Bikes sind prima (Hardtail), für mich gibt es keinen passenden Helm. Samnang, der total nette Guide – Gründer der Firma „The Adventure Story“ – verändert das Programm spontan, als er hört, dass wir seine eigentlich geplante Tour bereits in Eigenregie gefahren sind.
Wir fahren „über die Dörfer“ durch wunderschöne Reisanbaugebiete. Erster Halt ist dann Local Market.
Alle Leute vom Land gehen einmal täglich zum Markt um frische Lebensmittel zu kaufen (sie haben zu Hause keinen Kühlschrank). Die, die es sich leisten können, kaufen sich fertig zubereitetes Essen, die ärmeren die frischen Zutaten.
Um frisches Fleisch zu bekommen, muss man früh hier sein, denn auf dem Markt gibt es auch keinen Kühlschrank.
Gerade als wir den Markt betreten, kommt die Müllabfuhr, über die Samnang nicht gut spricht (Missmanagement, Misswirtschaft, …). Wer seinen Müll abgeholt haben will, muss natürlich dafür bezahlen, viele Leute auf dem Land verbrennen oder vergraben ihren Müll selbst.
Zweiter Stopp ist ein Wat, Samnang spricht von „Pagoda“. Er erzählt uns tolle Geschichten über die Prinzessin, die weil sie den chinesischen Prinzen nicht heiraten wollte, von einem Krokodil herunter geschluckt wurde und dabei leider zu Tode kam.
Viel ernster und dramatisch beschreibt er die politisch-gesellschaftliche Lage Kambodschas (Diktatur, Korruption durch alle gesellschaftliche Schichten, die Mönche seien durch die Politik beeinflusst, gelenkt und betrieben so Gehirnwäsche mit den leichtgläubigen einfachen Menschen, …).
Opposition und Widerstand gegen das Regime, das seit 30 Jahren an der Macht ist, würde radikal verfolgt und bestraft.
Trotzdem liebt Samnang sein Land, die tollen Menschen, die wunderschöne Landschaft, es gäbe Ansätze im Umwelt- und Naturschutz.
Entgegen meinen Erwartungen ist nicht etwa Amerika sein Feindbild, sondern China, das z.B. PolPot bei seinen Gräueltaten in den Siebzigern gelenkt und unterstützt habe und nun sich anschicke, die Wirtschaft des Landes zu übernehmen. Die Chinesen hätten bereits (mit Zustimmung des Regimes) ganze Landstriche an der Küste aufgekauft und bauten Straßen, Eisenbahnlinien und Hotels.