Miravalles

Obwohl ich heute wieder sehr früh unterwegs bin, schaffe ich die geplante Tour nicht, weil ich schlecht vorbereitet bin: den knapp 5 km langen Weg bis zum eigentlichen Einstieg zur Wanderung habe ich nicht realistisch eingeschätzt. Und eben dieser Weg quer durch die Stadt und danach entlang einer gut befahrenen Ausfallstraße bei Knallesonne macht mir heute schwer zu schaffen. Besonders auch, weil die Angst, angefahren zu werden, ständig präsent ist. Zu Fuß gehen ist in Costa Rica nicht vorgesehen – außerhalb der Städte gibt es entlang der Straßen so gut wie keine „Bürgersteige“ oder irgendwelche Fußwege. Die asphaltierten Autostraßen sind sehr schmal und mit dem aktuellen Verkehrsaufkommen zumeist überfordert – zumal der Löwenanteil der PKW von Riesenjeeps und -SUVs gestellt wird. Ich habe stark das Gefühl, dass die Damen und Herren, die da mit mit – gefühlt – 50 cm Abstand an mir ungebremst vorbei donnern, noch nie in ihrem Leben zu Fuß an solch einer Straße entlang gegangen sind.

Auf diesem Abenteuerparcour komme ich als Erwachsener mit Mühe voran – als Kind oder mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl hat man keine Chance. Dort wo keine Häuser entlang der Straße stehen, gibt es noch nicht einmal solch einen Trampelpfad
Dieser kleine Bambuswald in einer Senke markiert den beginn meiner stark verkürzten Tour
endlich ohne Asphalt – die wenigen passierenden Fahrzeuge fahren sehr langsam – und man grüßt sich
Das Schild sagt, dass die Wasserleitung an dieser Stelle endet und darunter steht:
Wasser trinken gibt uns Leben, aber Bewusstsein gibt uns Wasser
Es gibt kleine Zugänge zu schlichten Gebäuden …
und es gibt solche Zufahrten zu Anwesen, die tief im Wald versteckt sind
Mittwochs um 6:00 kommt die Müllabfuhr
von den insgesamt 15 km heute sind knapp 10 km Straße – sehr unbefriedigend!
Morgen werde ich mit dem Bus zum Einstieg fahren und die Runde vollenden

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