SüdOstAsien 05.11.2018 bis ???

Mein erstes Model auf meiner Reise

Frühmorgens kurz nach fünf Uhr Ortszeit lande ich in Bangkok. Bis ich ausgecheckt, Geld vom Automaten geholt und vergeblich versucht habe eine lokale Simkarte in meinem Handy ans Laufen zu bekommen, ist es fast 7 Uhr.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre ich in der Rushhour zum Bahnhof – schon wenige Stationen nach dem Flufhafen stadteinwärts ist die Bahn so voll, dass ich mich kaum rühren kann.

Wesentlich bequemer gestaltet sich anschließend die rund einstündige Fahrt mit dem Zug nach Ayutthaya.

Bestens versorgt auf der Bahnfahrt nach Ayutthaya

Erschöpft und übermüdet erreiche ich mittags mein Airbnb Homestay am südwestlichen Rande der Stadt. Die einzige von Deutschland aus vorgebuchte Unterkunft erweist sich als Glücksgriff: Ein schönes Zimmer mit Bad und AC in einer freistehenden Hütte in einem großen Garten mit zahlreichen Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien, direkt am Chao Phraya gelegen. Zum Frühstück gibt es thailändische Suppen, aber auch Müsli, Toast und Omelette.
Mit Une, der Cefin, und ihrem Vater verstehe ich mich von Anfang an gut.

Une, meine Gastgeberin in der ersten Woche meiner Reise


Zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert war Ayutthaya Hauptstadt des mächtigen Siam Reiches. Zahlreiche Ruinen bzw. Rekonstruktionen von Palast- und Tempelanlagen bezeugen eine über die Jahrhunderte bis zur Weltstadt expandierende reiche Metropole

Meine ersten zwei Tage in Ayutthaya stellen mich auf eine harte Probe:
Weil ich keine Ahnung habe, warum mein Galaxy s9+ (DualSim!) eine lokale Simkarte nicht akzeptieren will, nimmt Une mich am ersten Morgen nach meiner Anreise mit in ein riesiges Einkaufszentrum – gut 30 km vor der Stadt (das Oberhausener Centro ist im Vergleich ein Vogelschiss). In einer der Elektroniketagen verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl und wähle aus schätzungsweise 25 Samsungläden einen aus. „No problem!“ erfahre ich von den beiden Ladyboys „Please come back after one hour!“ Meine anfängliche Erleichterung, so schnell eine professionelle Lösung für mein Problem gefunden zu haben, wandelt sich ganz schnell in Panik: Wozu, zum Teufel, brauchen die eine Stunde? Zurück zum Shop flehe ich sie an, meine Daten auf dem Handy nicht anzurühren – alles easy, bekomme ich zu hören, sie bräuchten aber noch einmal eine Stunde.

Kurz und klein: ich habe nun zwei funktionierende Simkarten, aber alle meine Daten sind futsch, sie haben das Smartphone gerootet. Und weil ich das Gerät erst ganz kurz vor meiner Abreise gekauft und in Betrieb genommen hatte, gibt es noch keine Datensicherung! Ich muss alle Dienste und Apps neu einrichten. Nach rund 6 Stunden verabschiede ich mich frustriert (vor allem über meine Dummheit) von meinen Samsungfachleuten. Bis ich wieder Herr über all meine Apps bin (insbesondere der Zugang zu meinem Bankkonto gestaltet sich naturgemäß schwierig), vergehen noch Wochen.

Tags darauf auf dem Weg in die Stadt durch den Historical Parc ereignet sich der zweite Zwischenfall, der mich noch nachhaltiger trifft: Ich werde von einem Kampfhund, der erst in allerletzter Sekunde von seinem jugendlichen „Herrchen“ zurückgepfiffen wird, angegriffen. Ein schmerzendes, stark blutendes linkes Schienbein, das die Töle mit ihrer Schnauze gerammt hat, und eine verletzte, gedemütigte Seele bleiben zurück. Mein bis dahin unbeschwerter Umgang mit Hunden ist fortan massiv belastet: Die in ganz Südostasien zahlreichen streunenden Hunde bereiten mir lange Zeit Panikattacken und noch monatelang zumindest Angst und hindern mich an der einen oder anderen Besichtigung eines Wats oder zwingen mich zu Umwegen.

Diese beiden negativen Ereignissen ganz am Anfang meiner Reise habe ich gut wegstecken können und ich bin in den folgenden 5 Monaten nicht noch einmal in irgendeine schwierige oder gar bedrohliche Situation geraten.

Schreibe einen Kommentar