4. Etappe – von Kon Tum nach Kham Duc

Noch so ein intensiver Tag – wettermäßig zweigeteilt: am Vormittag Tshirtwetter, nachdem wir am frühen Nachmittag uns mühsam eine Passstraße hochgequält und den Pass erreicht haben, war es schlagartig komplett bewölkt, stürmisch und ungemütlich. Ein deutsches Päarchen, das den umgekehrten Weg durch das zentrale Hochland macht, hat mich bereits beim Frühstücksplausch auf die Wetterscheide und das Regenwetter, in das wir uns hineinbewegen würden, vorbereitet.

Eine riesige katholische wooden church, die die Franzosen vor rd. 100 Jahren in Kon Tum haben bauen lassen mit dem dazugehörigen Waisenheim haben wir heute zuerst besucht.

Hunderte Waisenkinder in allen Altersgruppen auf engstem Raum. Ich musste ganz schnell da weg, weil ich die Not dieser vollkommen distanzlosen, bedürftigen Kinder, die mich sofort umringten, schrien, auf den Arm und mir alles Mögliche zeigen wollten, nicht aushalten konnte.


Dagegen sind solche kleinen „Flirts“ beim Ampelstopp herzerwärmend


Hier wird Kautschuk von Kleinproduzenten an einen Händler verkauft


Er testet durch Erhitzen die Qualität der Ware, wiegt sie dann und zahlt den Kleinbauern nach Verhandlung aus


in solch einem Bottich wird in verschiedenen Qualitätsstufen der Kautschuk gesammelt – und später natürlich weiterverkauft


So wird Kautschuk im großen Stile gewonnen. Ein junger Kautschukbaum braucht 10 Jahre bis er zum ersten Male „gemolken werden“ kann. 20 Jahre lang bringt er dann Erträge ein


Jeweils nach dem Blattwechsel, der zweimal im Jahr stattfindet, wird der Kautschuk abgezapft. Die lustigen Hütchen sollen einfach das Regenwasser abhalten


Ungefähr 4 Tage braucht es, bis solch ein Schälchen gefüllt ist

Wie Kaffeeblüten aussehen und dass sie intensiv duften, weiß ich jetzt auch


Auf diese uralte, baufällige Hängebrücke haben die Kiddies mich gelockt


während ihre Väter und Brüder unten im Fluss die Netze auswarfen


Natürlich hatten sie mächtig Spaß daran, die Brücke zum Schaukeln und mich zum Schwitzen zu bringen


zur Belohnung für meinen Mut durfte ich sie dann fotografieren



Auf dem legendären Ho Chi Minh Pfad, einem verzweigten Verkehrssytem, über das während des Indochina- und Vietnamkrieges die Wiederstandskämpfer ihre Versorgung und den Waffennachschub organisierten – den die Amis trotz Dauerbombardements und Agent Orange Einsatz niemals unter ihre Kontrolle bringen konnten, waren wir heute fast den ganzen Tag lang unterwegs

In den Bergen der Central Highlands entlang des Ho Chi Minh Pfades haben sich zahlreiche ethnische Minderheiten angesiedelt. In jedem dieser Dörfer wird quasi eine andere Sprache gesprochen, die mit der vietnamesischen Sprache nichts gemein hat. Die jungen Leute allerdings gehen zur Schule und lernen Vietnamesisch.


Zentrum eines jeden der Dörfer entlang des HCM Pfades ist ein solches hochgebautes Gemeinschaftshaus. Hier versammelt und trifft man sich, um Entscheidungen zu treffen, zu feiern, zu trauern, …

Die Menschen, die hier leben, erhalten wohl eine kleine Unterstützung durch den Staat, sind aber sehr arm. Alkohol- und Drogenkonsum sind oft ein Problem. Die jungen Mädchen heiraten mit ca. 16 Jahren und bekommen früh Kinder.


Die beiden Männer links, mit denen Lanh keine gemeinsame Sprache hat, sind total nett und freundlich zu uns – sie sind aber auch hackedicht


Die Holzhäuser sind ganz schlicht. Es gibt in den meisten zwar Strom,


aber keine Wasserver- bzw. entsorgung

Die nächste Gallerie zeigt zum einen eine Knolle, deren Name ich immer wieder vergesse, obwohl Lanh ihn mir hundertmal schon gesagt hat. Sie wird nach der Ernte in kleinere Stücke geschnitten, getrocknet und dann in Fabriken zu Mehl verarbeitet, aus dem man dann z.B. Nudeln herstellt.

Die anderen Bilder stammen aus der Küche des Restaurants, in dem wir heute Mittag gegessen haben. Aufgrund der Sprachprobleme hat es eine Ewigkeit gedauert, bis Lanh die Bestellung aufgegeben hatte.

Und zum Tagesabschluss wieder ein paar Bilder von unterwegs

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