Wegen der Kälte fliehen wir Richtung Zentralthailand. Für die knapp 500 km von Ninh Binh nach Hue nimmt der an sich bequeme Zug elfeinhalb (in Worten 11 1/2) Stunden. Der Zug hält nicht oft, er ist auch total pünktlich – er fährt halt sehr, sehr langsam. Unser Waggon ist zeitweise rappelvoll und es manchmal vor Krach nicht auszuhalten. Viele ältere Menschen unterhalten sich in einer Wahnsinnslautstärke – gerne auch über zwei, drei Sitzreihen hinweg und erst recht wenn sie mit dem Smartphone telefonieren. Dazu kommen die Bahnangestellten, die alle naselang Snacks, Getränke und komplette Mahlzeiten durch den Wagen schieben und lauthals anpreisen. Geschätzt 95% der MitfahrerInnen haben ein Mobiltelefon im Wiedergabemodus in voller Lautstärke in Betrieb. Nur ganz wenige (eher junge) Leute benutzen earplugs. Es ist kalt im klimatisierten Wagen. Wenn bei einem Halt auf einem Bahnhof die Belüftungsanlage ausgeschaltet wird, ist die Luft in kürzester Zeit nicht mehr zu gebrauchen




Auf unserem Spaziergang am nächsten Morgen in Hue lassen wir uns eine völlig überteuerte Bootsfahrt auf dem Parfüm Fluss zur Thien Mu Pagode aufschwatzen.







Auf der Rückfahrt lässt uns der Bootsmann auf der Flussseite zur alten Kaiserstadt raus. Die Zitadelle von Huế wurde vom Begründer der kaiserlichen Nguyễn-Dynastie, Gia Long, ab 1804 erbaut. Im Vietnamkrieg wurde die alte Kaiserstadt von den Amerikanern nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau wurde nach dem Krieg bald ins Auge gefasst und kam in den 1990er Jahren richtig in Gang. 1993 wurde die Zitadelle von Hue ein UNESCO-Welterbe.



















Das Wetter ist tatsächlich deutlich besser als im Norden. Angenehme 20° schafft die Sonne trotz dichter Wolkendecke.
Morgen fahren wir mit dem Bus noch einmal 100 km weiter südlich nach Hoi An.