Maß nehmen

Ich sitze heute neun Stunden in der Bahn: fünfeinhalb Stunden, um mit meinem Deutschlandticket mit Umsteigen in Bremen, Osnabrück und Münster nach Wuppertal zu kommen. Dreieinhalb Stunden im ICE, um abends bequem nach Hause zu kommen.
In Wuppertal treffe ich mich in der Gronaustr. 99 mit meinem Vormieter. Herr Puczylowski ist bereits ausgezogen, hat aber noch Schlüsselgewalt. Er will mir seine Küche übergeben und ich darf anschließend in Ruhe die Räume für meine Planung vermessen.
Ich habe die Wohnung zuvor ein einziges Mal für vielleicht 20 Minuten gesehen und ich stand damals aufgrund des frustrierenden Wohnungssucheprozederes mächtig unter Druck. „Hatte ich mich damals für die richtige Wohnung entschieden?“, ist die Frage, die mich auf der Fahrt nach Wuppertal quält.
Die Erleichterung ist nach den ersten Stunden in der Wohnung riesengroß. Sie gefällt mir! Die Lage ist toll (zentral, aber relativ ruhig), der Zuschnitt der Wohnung (offene Küche zum Wohnraum) ist top, die Küche super (so gut wie neu, gute elektrische Geräte, große Arbeitsfläche), das Bad ist ok (gegen mein Traumbad bei Enja ist es gewöhnungsbedürftig), das Schlafzimmer sehr groß, alle Räume sind sehr hell, der Keller für meine beiden Fahrräder bequem zugänglich und on top gibt es im Flur einen „eingebauten Kleiderschrank“, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und der mir die Anschaffung eines neuen Kleiderschrankes erspart. (Dabei geht es mir vor allem darum, dass ich in meinem Schlafraum nicht so ein Möbelmonstrum aufstellen muss.) Der Ausblick ist zumindest im Wohnraum sehr schön und ich habe meine eigene Energieversorgung (Wasser, Gas, Strom), sodass ich nur das bezahle, was ich tatsächlich verbrauche. (Ich denke da besonders an meine Winterreisen).

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