Es ist unglaublich viel passiert in den vergangenen Tagen – vieles davon hat mich an meine Grenzen gebracht, mich ausgelaugt, auf der anderen Seite hat es auch positive Aktionen und Entscheidungen gegeben, so dass ich in der Rückschau tatsächlich von einer Achterbahnfahrt sprechen möchte.
Vor einer Woche genau (Do) bin ich über Bremen, Osnabrück, Münster nach Wuppertal gefahren (alle Züge – auch auf der Rückfahrt am Freitag – waren pünktlich. Das Kaffeetrinken bei Jürgen und Gudrun war sehr schön. Jürgens Idee, ich könnte in die Wohnung ziehen, die Hanna mit ihrem Freund z.Zt. im Briller Viertel bewohnt, war toll (die Wohnung nach gemeinsamer Besichtigung ebenso) – allein es fehlt eine realistische Umsetzungsperspektive.
Um 17:00 Uhr schaue ich mir dann die Wohnung in der Gronaustr. 99 an. Diese Wohnung gehört sicherlich nicht in meine Kategorie Traumwohnung. Dazu Ist das Haus zu hässlich und es fehlt der Balkon oder die Terrasse. Aber nach meinem nun sechswöchigen Studium des Wuppertaler Wohnungsmarktes stellt diese Wohnung in der vierten Etage den bisher besten Kompromiss zwischen meinen Ansprüchen und dem realen Markt dar: Die Lage ist prima (fünf Minuten Fußweg bis zur Schwebebahnstation Loher Brücke) Zudem ist die Gronaustraße keine Durchgangsstraße, das Zimmer hinten raus ist ganz leise und der Ausblick erträglich. Der Zuschnitt der 55 qm gefällt mir sehr gut. Der helle Wohnraum hinten raus ist offen zur gut ausgestatteten Küche. Das Schlafzimmer zur Gronaustr. hin ist von der Größe her prima. Das Bad ist okay. Eigene Gastherme für Heizung und Warmwasser. Die Miete ist preiswert (ich bin vier Monate im Jahr nicht anwesend) der Umzugstermin optimal.
Aber warum notiere ich das alles? Am Sonntag – auf der Rückfahrt vom Beachvolleyballtag am Rothenbaum – bekomme ich die Absage. Man habe sich für einen anderen Kandidaten entschieden. Den Grund erfahre ich nach intensiver Nachfrage: man habe Angst, ich würde zeitnah doch in eine seniorengerechte Wohnung umziehen.
Diese Aussage hat mir sofort den Rest meiner eh schon stark dezimierten Illusionen auf eine schöne Wohnung zerstört.
Vom Elite 16 Beachvolleyball Finaltag am Rothenbaum will ich nichts notieren (super Atmosphäre, sehr gute Spiele, emotionale Verabschiedung von Laura Ludwig). Erwähnung finden soll aber meine Entscheidung an diesem Tage, wieder zurück zu kehren zu alten, bewährten Methoden der Foto- und Videobearbeitung und -veröffentlichung. YouCut und CapCut sind potente Apps auf dem Smartphone, die eindrucksvolle Ergebnisse liefern – allerdings brauchbar in erster Linien von Menschen, die auf TikTok, Insta und Co auf sich aufmerksam machen wollen – und zwar sofort.
Am Montag dann der Rieseneklat mit Enja. Von nun an gibt es keine gemeinsame Aktionen (Einkauf, Kochen, Essen) mehr, was bei mir den Druck noch mal verschärft, eine Wohnung zu finden.
Am Dienstag dann der Anruf aus Wuppertal, ich könne die Wohnung in der Gronaustraße doch bekommen, weil der Interessent, der den Zuschlag hatte, ausgestiegen ist.
Beginn des Mietverhältnisses 15.10.24, Umzug Ende Oktober, die Wohnung wird komplett gestrichen. Mit dem jetzigen Mieter bin ich im Gespräch wegen der Übernahme der Einbauküche.
Nach diesen ups and downs fahre ich heute nach Kiel – ein entspannter Ausflug nach einer Hammerwoche.
Bei hochsommerlichen Temperaturen spaziere ich an der Kielinie entlang Richtung Nord-Ostsee-Kanal und wieder zurück, um auf dem Rückweg zum Bahnhof einen Abstecher in die Kieler Altstadt zu machen. Am Ende des wunderbar erholsamen Tages verbuche ich gut sechzehn Kilometer.