Elvin nimmt mich kurz nach 7:00 h die 5 km zum Reservat in seinem Jeep mit. Kurzer Gesundheitscheck (Temperaturmessen), Ticket kaufen (25 USD), kurz warten auf das belgische Pärchen, dessen Führung ich mich anschließen darf – und dann gehts los.
Gut zweieinhalb Stunden sind wir (eingepackt in Fleece und Regenjacke, denn es ist feucht und kühl am frühen Morgen) im Reservat unterwegs. Elvin bombadiert uns sehr unterhaltsam und anschaulich mit Informationen zum Schutzgebiet und dessen Flora und Fauna.
Im Vorbeigehen ist er ständig im Informationsaustausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen über Standorte von Tieren, checkt selbst mit seinem Fernglas die Lage, baut bei Aussicht auf ein Objekt der Begierde ruckzuck sein Teleskop auf, richtet es aus, stellt scharf, lässt uns drei durchschauen und macht auf Wunsch mit unseren Handykameras Fotos durch den Teleskop-Sucher.
https://www.costa-rica.com/naturerlebnis/flora-und-fauna/voegel/der-quetzal/
Ganz nebenbei versorgt er uns in sehr gut verständlichem Englisch mit seinem Wissen (streut dabei immer mal wieder deutsche Fachwörter [Stachelschweinstachel] ein) und beantwortet ausführlich jede unserer Fragen.
Um es klipp und klar zu sagen: ich bin nicht ansatzweise in der Lage, ein solch komplexes Ökosystemwie den Nebelwald mit Worten zu beschreiben und auch die Fotos, die ich gemacht habe (die meisten aus Zeitgründen mit der Handykamera) sind nicht nur technisch schwach (geschuldet meiner Hektik, die mich ereilt, wenn andere auf mich warten müssen und verzeichnet durch das Teleskop), sie sind im Nachhinein auch nur eine Ersatzhandlung, weil ich aus Sorge, das Erlebte nicht behalten zu können, mich der naiven Hoffnung hingebe, mit Fotografieren Erinnerung zu schaffen. Stattdessen aber ist einzig Demut, Staunen und Dankbarkeit angesagt, wenn ich ein solch komplexes Ökosystem erleben darf.
In dem kleinen Kolibrigarten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Parkeingang können wir abschließend die winzigen Flugartisten aus nächster Nähe beobachten
