BanLung – Landpartie per Rad

Mein Bungalow im Hotel Top Tree Eco Lodge ist ein Traum: riesig groß, 40 Meter Abstand zum Nachbarbungalow, komfortabel und voll ausgestattet, super Bad, private Terrasse mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten und Hängematte, in einem Mango-, Jackfruit- und Cashewnutsgarten gelegen, weit und breit kein Motorenlärm.


Trotzdem ist für mich gegen 5:30h die Nacht vorbei, weil die Millionen Hühner, Hähne und Hunde in der Nachbarschaft einen Höllenlärm veranstalten.

Eine Frau vom Service verleiht mir für 5 US Dollar ihr Mountainbike. Es quietscht, knarzt und knackt (Antriebslager), die Vorderradbremse hat keine Funktion und von den 27 Gängen sind drei nutzbar – mehr gibt die Schaltung nicht her. Ich nehme es trotzdem – schließlich will ich kein Rennen fahren, sondern nur ein bisschen durch die Gegend cruisen, und da die Reifen noch gut Profil haben, sollte ich pannenfrei durchkommen.

Auf dem Weg zum Ka Teang Wasserfall ist die Landschaft – sobald ich aus der Stadt raus bin – geprägt durch riesige Kautschuk Plantagen, die von Zeit zu Zeit – wenn die Landschaft unregelmäßig wird – von Cashewnuss Wäldern unterbrochen werden.

Was für ein Gegensatz: Wie die Zinnsoldaten in Reih und Glied, uniform, einzig nach oben wachsend und schmucklos die einen – mit weiten, unregelmäßigen Abständen, üppig und ausladen auch in die Breite wachsend, in voller Blüte stehend, die anderen.

Oberhalb des kleinen, aber tosenden Wasserfalls haben ein paar Jugendliche es sich gemütlich gemacht und ein Grillfeuer entfacht.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserfall befindet sich das von einem Franzosen geleitete Elephant Camp Project, das ich im vergangenen Jahr auf Tour mit einem Guide auf Schleichwegen ohne Eintritt zu zahlen, besucht habe.
Heute schaue ich kurz rein, um zu sehen, was aus dem Babyelefanten geworden ist, aber der Chef ist da und will, dass ich 5 Dollar Eintrittsgeld zahle. Ich möchte sein Projekt nicht unterstützen, weil er die Tiere ankettet und sie für touristische Zwecke (Elefantenreiten; mit Elefanten baden) missbraucht. Er versucht meine Haltung zu beeinflussen („eine aktuelle Studie der Uni Chiang Mai zeigt, dass die Tiere ….“ und „die Tiere müssen festgemacht werden, weil sie sonst alle Felder weit und breit zerstören“), aber ich verzichte auf einen Besuch.

Wenn ich nun auf selbem Weg zurück gefahren wäre, hätte ich eine schöne Fahrradtour gemacht. Aber ich bin noch nicht ausgelastet und fahre deshalb in großem Bogen zurück. Dabei fresse ich trotz Atemschutzmaske Staub ohne Ende. 15 Kilometer Staubpiste – am Rand, da wo ich fahre, versinkt das Rad stellenweise bis zur Felge im rotbraunen Puder. Jedesmal, wenn ein schnelles Fahrzeug passiert, fahre ich anschließend blind. Auf einer langen Abfahrt verliere ich zu allem Überfluss meine (Sonnenschutz)Mütze, komme kaum zum Stehen und muss zweihundert Meter zurücklatschen.

Am Wegesrand

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