Khon Kaen – Nachschlag mit einem kulinarischen Abenteuer

Phim zieht es vor, sich von ihrer Nichte Luket und deren Freund Wai in ihrem (Phims) Auto kutschieren zu lassen, anstatt Bus oder Bahn zu benutzen. Deshalb kommt sie schon einen Tag früher als abgesprochen, weil die 280 Kilometer nach Khon Kaen (und ebensoviele wieder zurück) noch gerade so machbar (wenn auch aus Umweltsicht nicht vertretbar) sind für die beiden jungen Leute.
Um sie ein wenig zu entschädigen und ihnen eine ordentliche Verschnaufpause zu verschaffen, lade ich sie – auf ihren Wunsch hin -in ein Meeresfrüchte-Barbecue-Restaurant ein.
Und das ist ein Erlebnis für mich – Hempels unterm Sofa trifft auf kulinarische Delikatessen.
In dem riesigen OpenAir-Restaurant mit verschiedenen – äußerst schlichten – Sitzbereichen sucht man sich einen Sitzplatz. Vom Personal bekommt man einen Holzkohlegrill neben den Tisch gestellt. Dann macht man sich auf zu den Tischen, auf denen auf Eis die Meeresfrüchte – in rauen Mengen – lagern. Fische, Muscheln, Schnecken, Sepia, (Riesen)Garnelen, und, und, und …
Bewaffnet mit einer hässlichen Plastikschüssel und einer Aluzange, lädt sich ein jeder das auf, was er/sie (und alle außerhalb und dazwischen) verputzen möchte. Jeder hat vor seinem (hässlichen) Plastikteller drei (hässliche) Plastikschüsselchen mit unterschiedlichen, köstlichen Soßen stehen, natürlich gibt es auf den Tischen die in SOA üblichen Sets mit zusätzlichen Soßen, Gewürzen, Zahnstochern und Papierspendern und zusätzliche gasbetriebene Tischgrills.
Wai und Phim geben die GrillmeisterInnen.

Es qualmt und duftet, zu trinken gibt es Wasser, Cola oder Limo, das man sich in (hässliche) Plastikbecher, die man zuvor mit Eis gefüllt hat, gießt.
Selbstverständlich gibt es auch Tische mit frischen Salaten und andere mit Süßspeisen, an denen man sich nach Herzenslust bedienen kann.
Jedenfalls wird stundenlang gegessen, gequatscht und gelacht und der Laden füllt sich langsam, man nimmt zu den Leuten an den Nachbartischen Kontakt auf, die Kinder bestaunen den Farang …


Wie die gerösteten Seidenraupenpuppen auf unseren Seafoodbarbecuetisch gekommen sind, weiß ich nicht – auf jeden Fall probiere ich zum allerersten Male in meinem Leben dieses proteinhaltige Nahrungsmittel der Zukunft – und siehe da: nachdem es mir gelingt, das Kopfkino auszuschalten, bin ich ganz angetan von Geschmack und Konsistenz!

Zeugnis eines grandiosen Festmahls

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