Kampong Chhnang ist die Provinz der Tontöpferei. Die gleichnamige Provinzhauptstadt ist eine für den Bootsverkehr zwischen Phnom Phen und der zweitgrößten Stadt des Landes, Battambang, bedeutende Hafenstadt.
Vuthy, mein Guide, TukTuk-Fahrer und Ansprechpartner hier in der Stadt holt mich gegen Mittag zu einer zweistündigen Tour ab. Vorher ist er (wie immer am Sonntag) mit seiner Großfamilie verabredet.
Deshalb gehe ich heute Morgen für ein paar AugenBlicke allein in die Stadt auf den Markt
Im Park des Provinzregierungsgebäudes haust eine Affenhorde
Die Süßwassermuscheln werden in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gewürzt. Eine gute Portion Knorr Gewürzmischung wird aber gleichmäßig über das gesamte Blech verteilt (Franz Beckenbauer: Kraft in den Teller – KNORR auf den Tisch!; 60er Jahre Fernsehwerbung)
Peek&Cloppenburg …
… und direkt daneben H&M
eine der zahlreichen Frischfischtheken
Pärchen
Die Jungs knobeln aus, wer beginnen darf. Ein Packen kleiner Sammelbilder wird mit der Bilderseite nach unten auf den Boden gelegt. Dann haut der Beginner mit beiden flachen Händen so intensiv auf den Boden vor dem Bilderstapel (ohne dass die Finger die Bilder berühren), dass der entstehende Luftzug möglichst viele Bilder vom Stapel abträgt und umdreht. Das ist dann der Gewinn.
Ein defekter Fahrradschlauch wird vulkanisiert – im wahrsten Sinne des Wortes. In dem Zylinder mit dem Holzgriff brennt ein offenes Feuer. Mit der auf dem Zylinderboden entstehenden Hitze und mit mechanischem Druck wird der Flicken auf den Schlauch vulkanisiert
Mit Vuthy geht es am Mittag zunächst zu einem Buddhistischen Kloster auf einem Hügel nahe der Stadt
Anschließend fahren wir zu dem Lager, von dem aus die im Dorf produzierte Töpferware an Händler verkauft wird
Lange sind wir dann zu Gast bei einer Töpferfamilie.
Der Mann zeigt mir zuerst, auf welch abenteuerliche Weise er im Nebenerwerb Palmzucker gewinnt. Er installiert an der Palme eine aus Bambus selbstgebaute Kletterhilfe. Wenn in der Krone die Palme Blüten austreibt, werden diese mit einer Machete abgeschlagen, unter die Pflanzenwunde wird ein Auffangbehälter aus Bambus gehängt. In diesen tropft dann der Zuckersaft. Der Behälter wird zweimal täglich geleert. Der gewonnene Saft wird unter FeuerHitze so lange gerührt, bis alle Flüssigkeit verdunstet ist und reiner Palmzucker übrig bleibt.
Auf meine Nachfrage hin wird eingeräumt, dass ein großer Teil des Palmsaftes durch einen Gärungsprozess zu einem sehr berauschenden alkoholischen Getränk gewandelt wird.
Seine Frau hat das Töpferhandwerk von ihrer Mutter gelernt. Es ist zum Piepen: Es gibt keine sich drehende Töpferscheibe, sondern das Material ruht auf einem Sockel und die Töpferin formt es zunächst unter Zugabe von Wasser mit bloßen Händen und glättet und bearbeitet es später auch mit unterschiedlich geformten Holzspateln und mit Stoffläppchen indem sie sich permanent rückwärts im Kreis um das Werkstück bewegt. Im ersten Schritt wird die Öffnung des Gefäßes in Form gebracht. Nach einer ca. einstündigen Trockenzeit wird der Bauch des Gefäßes erarbeitet. Im dritten Schritt wird dann (sitzend) der Boden des Gefäßes geschaffen. Wenn genug Gefäße hergestellt sind, werden sie in einer primitiven Feuergrube gebrannt.
Sie zeigt mir auch noch wie ihre Krüge zum Wasserholen auf dem Kopf getragen werden