ich habe für vier Nächte – drei Tage – gebucht, weil die Reiseführer (gedruckt und digital) eine Menge Unternehmungen in Aussicht stellen: beschauliche Fahrradtouren entlang der zahlreichen Flüsse, aufregende Wanderungen durch die Karstlandschaft, gemütliche Bootstouren, Höhlen, historisch Tempel und eine perfekte Infrastruktur.
Dass wir zu dieser Jahreszeit in Nordvietnam keine Orgien in Grün (Reisfelder in unterschiedlichen Entwicklungsstadien) sehen und kein tropisches Wetter haben würden, war mir klar. Dass die Temperaturen in der Nacht und auch am Tag so niedrig, der Wind eiskalt, der Regen so anhaltend sein würde, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe an verschiedenen Orten Einheimische nach dem Wetter befragt, aber keine einheitliche Meinung erfahren: von „vollkommen normal“ bis „immer extremere Wetterlagen von Jahr zu Jahr aufgrund der globalen Klimakatastrophe“ war alles dabei.
Die „unglückliche“ Jahreszeit hat zumindest den Vorteil, dass der Ort und die Sehenswürdigkeiten zur Zeit nicht überrannt sind und wir so von der hervorragenden Ausstattung mit Unterkünften, Restaurants, Massageshops, etc. profitieren können.
Nach unserer Ankunft (nach dreistündiger Bus- und Fährfahrt) gegen Mittag nutzen wir ein regenfreies Zeitfenster für einen Besuch des Hang Mua, eines Aussichtspunktes am Gipfel eines Berges, der wegen seiner Form „Tanzender Drache“ genannt wird.









Auf dem Rückweg bekommen wir einen winzigen Einblick in die Knochenarbeit auf dem Reisfeld.

Im Hintergrund sieht man das Aussaatfeld. Die ausgekeimten Reispflanzen stehen dort viel zu dicht. Deshalb werden die einzelnen Pflänzchen händisch heraus geholt, gebündelt, auf dem Schwimmbrett zum Rand bebracht, zum Reifungsfeld transportiert und dort wird jedes Pflänzchen wieder händisch – mit ausreichend Abstand – eingesetzt. Jeder einzelne Schritt der ArbeiterInnen ist wegen des „sumpfigen“ Untergrundes ungeheuer mühsam.


Zum ersten Male in meinem langen Leben probiere ich einen Egg-Coffee, eine Spezialität in Nordvietnam. Wie der Name vermuten lässt wird der starke Kaffee mit einem schaumig gerührten, mit Zucker und Zimt gewürzten Ei serviert. Der leckerste Kaffee, den ich je genossen habe – eigentlich eher ein Dessert. Köstlich!!!

